PSI 2014: Kurioses und Verrücktes

Eingangsbereich zur PSI-Messe 2014 in Düsseldorf.

Auch wenn die PSI eine sehr seröse Fachmesse ist, so finden sich an zahlreichen Ständen durchaus kuriose, gar wundersame und verrückte Ideen. Zum Teil bedienen diese Ideen eine kleine Nische, in der man als Hersteller erfolgreich sein kann. Zum anderen sind manche Ideen gar nicht im großen Stil verwendbar, erzeugen aber enorme Aufmerksamkeit. Wir stellen in diesem Artikel einige Kuriositäten vor, die uns auf der Leitmesse für Werbeartikel aufgefallen und im Gedächtnis geblieben sind.

Aus Scheiße Gold machen

Es klingt boulevardesk, doch der Schweizer Walter Wolf Windisch zeigte auf seinem PSI-Messestand, dass er genau das macht. Windisch sammelt Kuhfladen in den Alpen ein und bringt diese in sein Atelier, wo die Fladen von der Sonne getrocknet werden. Nach dem aufwendigen Trocknungsverfahren wird die von Steinen und Erdresten gereinigte Masse zerkleinert.

Walter Wolf Windisch beißt auf sein vergoldete s Schmuckstück „CowGold“

Wenn der Trocknungsprozess richtig und vollständig abgeschlossen ist, wiegen die Fladen nur noch rund zehn Prozent des ursprünglichen Gewichts.

Eine perfekte Trocknung zeigt sich daran, dass die zerkleinerten Cow Pies angenehm nach frischen Kräutern duften.

 

Einzelnes CowGold Schmuckstück.

Anschließend wird die Trocknung zerkleinert und mit einem biologischen Bindemittel vermengt, so das eine homogene Masse entsteht. Als weitere Zutat verwendet Windisch pures Gold (999; Feingold)  in der Masse. Nach dem Gießen in selbst angefertigten Formen und Aushärten, werden einige Modelle noch zusätzlich vergoldet, um dem Charakter eines Schmuckstücks gerecht zu werden.

Die Präsentation ist wichtig

Um getrockneten Kuhdung an den Mann bzw. die Frau zu bringen, ist einiges notwendig. Hierzu ist die Veredelung entscheidend. Ohne die Vergoldung dürften die „CowGold Pralinen“ keine Abnehmer finden. Nach eigenen Angaben sind weltweit Galerien, Museumsshops  und Designshops an den Kunstwerken interessiert.

Dung als Inspirationsquelle

Windisch ist nicht der erste und einzige Künstler, der sich mit Tierexkrementen auseinander setzt. Beispielsweise erschafft der Künstler „Not Vital“ seit 1990 Kuhfladen aus reiner Bronze. Den Erlös aus dem Verkauf seiner Buatscha genannten Fladen setzt Not Vital dafür ein, um Verbrennungsopfern in Nepal zu helfen.

CowGold in Form einer Tafel Schokolade.

In seiner „Bullshit-Ausstellung“ zeigte Künstler Bernd Eilts 2002 einen etwas anderen Ansatz. Er schuf seine Werke aus Kuhfladen. Bereits 2000 hatte Eilts in Groningen seine erste Ausstellung, in der Werke aus Kuhfladen gezeigt wurden. Eilts selbst hat seine Werke, sowie das Verfahren unter Designschutz beim Patentamt in München im Jahr 2003 angemeldet.

Dolce Vita bei 180 Km/h

Wer kennt das nicht: Unterwegs mit dem Auto und kein frischer Kaffee dabei. Auf der PSI 2014 gab von Lavazza die Neuentwicklung „Espressgo“ zu sehen. Eine kleine und äußerst handliche Espressomaschine fürs Auto.

Lavazza Espressgo. befestigt an einem Armaturenbrett.

Lavazza verspricht perfekten Kaffeegenuss für unterwegs. Und das im handlichen Format.Die Espressgo lässt sich über einen 12 V-Anschluss, der in die Bordspannungssteckdose (Zigarettenanzünder) gesteckt wird, betreiben. Somit kann auch im Auto stets frischer Kaffee aufgebrüht werden.

Im Lieferumfang enthaltenes Zubehör für die Lavazza Espressgo.

Auf der PSI kam das kleine und handliche Gerät bestens bei den Fachbesuchern an und gewann u.a. den PSI First Award auf der diesjährigen Messe.

Technische Daten und Lieferumfang Lavazza Espressgo

  • Abmessungen (BxHxT) – 220 x 345 x 100 mm
  • Gewicht 1,5 kg
  • Espressgo Tasche
  • 16 Appassionatamente-Kapseln
  • Messbecher (zur Abmessung des Wassers und auch als Tasse einsetzbar)

Mit dem Hammer für Deutschland

Im Sommer ist es wieder so weit. Die Fußballwelt wird einen Monat lang nach Brasilien schauen. Das Austragungsland der Fußball-Weltmeisterschaft ist bereits vorbereitet auf 32 Nationen, die um die wichtigste Trophäe im Fußball kämpfen werden.

Fan-Artikel auf der PSI.

Auch die Werbeartikelbranche hat sich zur Weltmeisterschaft vorbereitet und hat das Sortiment an Fan-Artikeln massiv erweitert. So sind wir ebenfalls auf der PSI fündig geworden. Ein Fan-Artikel, der heraus gestochen ist, war eine aufblasbare Fahne, die als überdimensionaler Handschuh zum Winken verwendet werden kann.

Der richtige Durchblick

Reduktion ist immer wieder ein Thema. Die Automarke Smart kam Ende 1998 auf den Markt und warb mit dem Slogan „reduce to the max“ (dt. Reduktion bis zum Maximum). Das mittlerweile zur Daimler AG gehörende Unternehmen versuchte durch Reduktion an Ausstattung, Gewicht und Größe ein Maximum an Mobilität zu erzeugen. Besonders im Großstadtbereich funktionierte diese Idee der Fortbewegung.

Brille von Nunette mit Augen-Aufdruck.

Die Firma Braun gilt seit Jahrzehnten als eines der Unternehmen, die seit Jahrzehnten durch reduziertes Design auffallen. Als eine Ikone des Industriedesigns wird der Braun Taschenrechner ET66 gehandelt. Sein Design – geschaffen durch den Industriedesigner Dieter Rams  – hat über 40 Jahre später Apple dazu veranlasst, das Design des ET66 für seine iOS-Geräte zu übernehmen.

Maximaler Effekt durch Einfachheit

Nunettes fiel durch den einfachen Grundsatz auf, dass ein reduziertes Design eine maximale Aufmerksamkeit generieren kann. Ihr Konzept beschränkt sich darauf, die Front von Sonnenbrillen mit bunten und witzigen Mustern zu designen. Auffallen ist garantiert. So war auch zu beobachten, dass am Messesstand von Nunettes bei den Fachbesuchern die Brillen für Heiterkeit und Belustigung sorgten.

Brille mit Spongebob Motiv von Nunette.

Eine simple Idee, die Nunettes auf der PSI vorgestellt hat, wenig kostet und einen maximalen Werbeeffekt erzielen kann, wenn das gewählte Motiv entsprechend angepasst wird.