Im Gespräch mit Marcus Schulz (Geschäftsführer Giffits) über „Made in Germany“

Marcus Schulz (Geschäftsführer Giffits GmbH) im Gespräch über Made in Germany

„Made in Germany“ ist seit Jahrzehnten eine vertrauensvolle Marke und weltweit geschätzt. Die Bezeichnung „Made in Germany“ steht für höchste Qualität und Verlässlichkeit. Kunden setzen voraus, dass so deklarierte Produkte höchsten Ansprüchen gerecht werden. Seit Jahren ist zu erkennen, dass auch Werbeartikel mit diesem Branding vermehrt nachgefragt und eingesetzt werden. Hierzu sprach das Redaktionsteam mit Giffits Geschäftsführer Marcus Schulz.

Wie definiert Giffits den Begriff „Made in Germany“?

Made in Germany ist so definiert, wie es auch der rechtliche Weg sein sollte. Das bedeutet, das alle Komponenten für dieses Produkt aus Deutschland kommen und nicht nur hier montiert werden. Auch die Rohmaterialien sollten (sofern dies möglich ist) aus Deutschland kommen. Die Produktion findet natürlich Deutschland statt.

Welchen Stellenwert haben Produkte „Made in Germany“ und wieso werden diese in einer Extra Sektion im Giffits-Shop gezeigt?

Die Überlegung lag darin, dass  eine Trendwende stattgefunden hat. „Made in Germany“ ist ja als eigenständige Marke stark geworden zu Zeiten des Wirtschaftswunders. Vom ursprünglichen Hinweis für schlechte Qualität und Plagiaten, entwickelte sich „Made in Germany“ zu einem Garant für Qualität.

Allerdings nahmen die Lohnkosten in Deutschland zu. Viele sind aus Deutschland weg, erst einmal in südeuropäische Länder, später dann in osteuropäische Länder und aktuell nach Asien. Dort haben viele Unternehmen aufgrund der niedrigen Lohnkosten hohe Profite erwirtschaftet. Allerdings auch recht schnell festgestellt, dass es auch Qualitätsprobleme gab. Das Know How aus Deutschland wurde in den Niedriglohnländern nicht auf Dauer gehalten.

Die Produktion geht seit Jahren mehr und mehr zurück nach Deutschland. Auch der Werbeartikel an sich hat ein relativ schlechtes Image. Ein relativ schlechtes Image deswegen, weil u.a. in Asien die  Fertigungsverfahren schlecht waren und Kinderarbeit die Lohnkosten drückten. Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten sind dabei allgemein ein Thema. Natürlich auch Umweltverschmutzung. Daher die Überlegung: wir wollen hohe Qualität anbieten und keine negativen Begleiterscheinungen. Es gibt viele Unternehmen, die wollen eine hohe Qualität, die zu ihrer eigenen Marke passt. Diese Unternehmen können es sich nicht leisten, ihre eigene starke Marke mit minderwertigen Werbeartikeln zu beschädigen.

Daher findet nun auch eine Rückführung der Produktionsstätten hier nach Deutschland statt. Das liegt aber auch daran, dass die Produktionskosten nicht mehr so viel höher sind, als im Ausland. In der Kunststoffproduktion ist kaum noch ein Unterschied erkennbar. Das teuerste hierbei ist der Rohstoff und die Spritzgussform. Man greift mittlerweile lieber auf das Know How und die Wertigkeit „Made in Germany“ und kann sich als Unternehmen sicher sein, das der Artikel auch die Marke repräsentiert, um keinen Schaden der eigenen Marke hinzuzufügen.

Ist da auch die Überlegung bei einigen Herstellern Fair Trade zu umgehen?

Wir setzen im kleineren Maße Fair Trade ein, aber derzeit ist das noch ein kleinerer Bereich. Fair Trade ist durchaus ein sehr interessanter Trend, der sich in den letzten Jahren langsam entwickelt hat. Aus unserer Sicht wird dieser Bereich auch nicht kleiner. In der Regel ist es so, dass dieser Konsumgütertrend ein wenig später auch im Werbeartikelbereich auftauchen wird.

Nun ist es so, dass „Made in Germany“ eine deutlich stärkere Marke ist als Faire Trade. Ich denke, Fair Trade  wird mittelfristig noch zu einem sehr wichtigen und großem Thema bei Werbeartikeln.

Wie kommen in Deutschland gefertigte Produkte bei den Kunden an?

„Made in Germany“ ist eine starke Marke. Es werden Werte mit dieser Marke bei den Kunden verbunden. Handwerklich sind diese Produkte sehr gut gemacht. Arbeitsbedingungen und Richtlinien, sowie Grenzwerte werden bei diesen Produkten auf hohem Standard eingehalten. Das sind Punkte, die diese Marke repräsentieren und den Kunden Entscheidungen und Sorgen abnimmt, da man diese Form der Marke verstanden hat. „Made in Germany“ werden diese Attribute zugeschrieben.

Bei den Kunden kommt es ähnlich gut an, wie der Einsatz anderer Marken als Werbeartikel. Ein Beispiel ist hierbei RITTER SPORT, die für qualitativ hochwertige Schokoladenerzeugnisse stehen und eine sehr starke Marke sind. Wenn Kunden dies als Werbemittel einsetzen, so strahlt diese Marke auf das eigene Unternehmen positiv ab. Wenn diese Produkte eingesetzt werden, übertragen diese Werbeartikel die positiven Eigenschaften auf die eigene Marke und stärken diese dabei für gewöhnlich.

Eine Chance ist dabei dies im eigenen Marketingkonzept zu kommunizieren. „Made in Germany“ in Verbindung mit der eigenen Marke und dem Marketing zu verbinden führt zu einer sehr intelligenten Lösung. Dabei kann ein deutlicher Mehrwert geschaffen werden. Kunden können sich sicher sein, dass ein „Made in Germany“-Produkt keine Qualitätsmängel nach sich zieht. Das wäre der stillschweigende Vorteil.

Wie ist die Entwicklung bei der Nachfrage von Werbeartikeln „Made in Germany“?

Erkennbar ist ein deutlicher Trend auszumachen, dass die Nachfrage bei Werbeartikeln „Made in Germany  seit Jahren steigt. Dies ist auch bei unserem Sortiment zu erkennen und wir werden auch dabei bleiben, diesen Bereich weiter präsent in unserem Shop zu halten.

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Wir sind auch international vertreten (z.B. in Polen, Österreich und der Schweiz). Werden Werbeartikel „Made in Germany“ dort ähnlich stark nachgefragt?

Ja. Wir führen in unseren anderen Shops „Made in Germany“-Produkte. In allen Shops sind diese Werbeartikel präsent aufgeführt und werden ähnlich stark nachgefragt.